Mittwoch, 22. September 2010

Update aus dem Heidiland

Die Tage vergehn und ich finde nicht die Zeit, wirklich zu berichten, was passiert.

Die letzten Wochen waren unglaublich interessant und erlebnisreich!
Ich habe eine ganze Woche Gruppencoaching miterlebt. 7 zukünftige Pfarrer
waren da, um Leadership zu lernen und wie man eine Beziehung aufbaut, die auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt beruht.
Niemand hatte vorher etwas mit Pferden zu tun.
Es war toll zu beobachten, was sich in 5 Tagen entwickelt hat und interessant, welche Muster und Schemata im Verhalten (bisher) bleiben,
weil sie vielleicht zu sehr zur zweiten Natur geworden sind, auch wenn die Pferde klar zu verstehen geben dass es so nicht funktioniert.
Ich selbst war auch dabei und habe ein bisschen bei den Stunden mit den Pferden geholfen. Coaching ist wirklich ganz anders als horsemanship zu unterrichten. Auch wenn man als Parellistudent den Satz "it's not about" aus dem FF kennt, bekommt er in diesem Kontext nochmal eine ganz andere Bedeutung.
Das Ergebnis mit dem Pferd ist wirklich total egal, die Technik auch, wichtig ist die Erkenntnis übr die Beziehung.
So muss man eben manchmal eine Weile zusehen und möchte eigentlich gern sagen: "wenn du den Stick so und so, dann wird das Pferd das und das" und sicher würde die Übung dann funktionieren, aber das würde völlig am Ziel vorbeiführen.
So stehen wir da und beobachten, an welchem Teil der bezoehungsgestaltung es mangelt und versuchen so die Teilnehmer zu instruieren, dass sie selbst Ideen entwickelt, probieren, ihren eigenen Platz finden und ERFAHRUNG machen (Einstein: "Wisen ist Erfahrung, alles andere ist bloß Information").
Gar nicht so einfach (besonders, wenns am Französisch hapert).

Pony hatte sein Debüt als Coaching-Pony.
Das war für mich viel aufregender als für Pony, brachte aber eine wichtige Erkenntnis:
Bisher hätte ich die Frage, ob ich meinem Pferd vertraue, natürlich mit JA beantwortet,
automatisch davon ausgehend, dass das bedeutet, wenn er bei mir ist.
Vertrauen heißt aber mehr: es heißt auch ihm etwas zuzutrauen, ihn nicht vor allem Unangenehmen absolut bewahren zu müssen, vertrauen, dass er mit Einigem umgehen kann, wie zum Beispiel at liberty mit einer unerfahrnen Person ohne andere Pferde in der Nähe zurechtzukommen.
Er hat das ganz großartig gemeistert und ich habe viel daraus gelernt und versuche, diesem inneren "Ich-halte-alles-von-ihm-fern-was-ihn-beunruhigen-könnte"-Muster wegzukommen, das tut uns beiden sehr gut.

Ansonsten üben wir viel für unsere Audition, wenn wir die Zeit finden. Vor allem an der Feinlenkung im Galopp haperts noch.

So viel für heute aus dem Heidiland.

For the horse,

Anja