Mittwoch, 31. März 2010

Liberty and surprise

Da für heute wieder ekliges Wetter und Sturm angesagt war,
hab ich gar nicht erst geplant, auszureiten, sondern wollte unsere 2. Liberty session
dieses Jahres angehen, diesmal etwas besser vorbereitet.
Also hab ich 6Pylonen in den round pen gestellt, allerdings erst mal immer 3 übereinander,
so dass man darum eine figure 8 machen konnte und hab online gut aufgewärmt und vor allem versucht,
sehr darauf zu achten, dass er mental bei mir ist und dass unser draw stimmt.
Pony war sehr entspannt, aber total verspielt und so haben wir mit fliegenden Wechseln gespielt,
mit Steigen, sideways über die Pylonen und so weiter.

At liberty hats dann GsD wieder super geklappt, wieder so solide wie damals, als die audition entstanden ist.
Besonders gefallen haben mir die close range circles im round pen! Das hat er mir noch nie angeboten!
In der Halle geht das gut, aber wenn er das Angebot eines Zauns hat, an den er sich halten kann, hat er das bisher immer vorgezogen.
Da hab ich mich sehr gefreut.

Was gestern angeht, so hab ich nicht alles erwähnt, was wir getan haben, aber weil Caro jetzt schon im Bett ist, kann ich ja schon damit herausrücken:
Ich wusste einfach nicht, was ich Caro schenken könnte und es hat ne Weile gebraucht, bis ich diese Idee hatte,
aber ich hoffe sehr, sie freut sich:

http://www.youtube.com/user/Graffinsfansgirl?feature=mhw4#p/a/u/0/NTWnjizCV-s

Alles alles Liebe und Gute, Caro!

Dienstag, 30. März 2010

Mal was ganz Neues: Sturm!

Das nenn ich mal timing! Da komm ich bester Laune auf den Hof, bereite alles vor, um mit Pony nen schönen Ausritt zu unternehmen und dann das: es wird plötzlich total dunkel, es regnet und ein STURM zieht auf!
Das ist ja was ganz Neues *ironie*!
Naja, dafür hb ich ein paar ganz nette Fotos gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte!
Als ich ankam, war Pony gerade beim Mittags-/Schönheitsschlaf (nicht, dass er das nötig hätte, findet ihr nicht?):




hmmm, okay, an der Bildgröße muss ich noch arbeiten.

Und meine Lieblingskuschelmiez, die gern auf meinem Sattelschrank schläft:



Und genauer:

Sonntag, 28. März 2010

relaxed times

Puh, jetzt hab ich irgendwie ein bisschen den Anschluss verloren.
Seit dem letzten Post waren wir beim Pferdezahnarzt.
Das war extrem interessant, auch wenn die Pferdezähne irgendwie eher in den Hintergrund gerückt sind.
Innerhalb von ein paar Minuten ging es nämlich in unserem Gespräch um Seele, um Bewusstsein, um Krankheit,
um Heilung und von außen muss das ziemlich verrückt ausgesehen haben, das meine ich zumindest aus den Gesichtern der umstehenden Menschen gelesen zu haben. Vor allem aber ging es um Spiritualität und um die Mitte, darauf komme ich aber später nochmal zurück.
Jedenfalls kann Pony jetzt wieder einwandfrei zubeißen.
Im Moment lassen wirs sehr ruhig angehen. Unsere Reitwiese ist gesperrt, weil frisch gedüngt und
so verbringen wir viel undemanding time, mit dem Rückenwärmer von fedimax gegen seine Rückenverspannung,
die wahrscheinlich sowieso eher meine Verspannung ist als seine. Dein Pferd ist dein Spiegel.

Ansonsten liegt unser Fokus gerade darauf, genau diese Spannungen loszuwerden, einfach zusammen Spaß zu haben,
zu entspannen, weit weg von tasks und auditions.
Dabei ist mir aufgefallen, dass es Zeiten gibt, in denen helfen uns tasks und Progressivität total, dann plötzlich wird vieles mechanisch, anstrengend, es klappt nicht mehr, deshalb folgt dann eine Zeit, in der nur Entspannung und Spaß-haben angesagt ist, bis plötzlich das langweilig wird, wir irgendwie Rückschritte machen und ich wieder erkenne, dass wir wieder tasks brauchen.

Bisher hab ich immer gedacht, wir müssen irgendeinen Mittelweg finden ( so viel zum Thema Mitte), aber heute ist mir klar geworden, dass das die Mitte ist! Es ist wie drive and draw, die man ausbalancieren muss! Verbessert man den draw, wird der drive schlechter, dann verbessert man also wieder den drive, der draw leidet, aber ist immer noch über dem Ausgangsniveau und so pendelt man sich aufwärts. DAS ist die Mitte. Wenn ich versuchen würde, beide Dinge gleichzeitig zu tun, wäre ich nicht effektiv! es würde sich im besten Falle nix tun, im schlechtesten falle würde beides schlechter werden.
Rhthmus, Pendelbewegung und Mitte gehört irgendwie zu den Gesetzen des Lebens, finde ich.
Es gibt eigentlich nichts, worin man es nicht findet.
Die Jahreszeiten z.b., die Konjunktur, der Puls, ich glaube einfach, es ist eine Eigenschaft des Lebens! Was statisch ist, ist tot!

Und es hat ja auch etwas beruhigendes.
Vielleicht ist es ja das, was einmal meine Aufgabe wird: Menschen helfen, ihren Lebenspuls wieder "anzustoßen"...
Ein schöner Gedanke.

Dienstag, 23. März 2010

4. Quadrant

Eigentlich ist mein Pony ja tripolar, mit gewissen Tendenzen im vierten Quadranten,
aber heut war er sogar eindeutig LBE und es war richtig lustig!

Der round pen war endlich wieder bespielbar und so haben wir unser etwas eingestaubtes liberty
mal wieder probiert.
Pony war voller Energie, hat Luftsprünge gemacht und wunderschöne fliegende Wechsel.
Anfangs waren die Richtungswechsel etwas schwierig, er war so geladen, dass er keine Zeit hatte,
zu mir herein zu kommen, also haben wir das online geübt, bis es wieder ging.
Er war schnell sehr verschwitzt, also haben wir noch ein bisschen driving von Zone 5
at liberty geübt, was er sehr gerne macht.
Weils so schön warm war, hab ich ihn noch abgewaschen, damit der Schweiß ihn nicht juckt und dann kam auch schon unser neues Einstellerpferd.

Ein 14-jähriger Schimmel, Araber, und ziemlich LBI/E würd ich sagen. Hat erstmal gefressen, sich in Ruhe alles angeschaut
und war nicht besonders beunruhigt.
Als die drei dann zusammen durften, hat Ponys Kumpel und Chef ziemlich einen auf dicke Hose gemacht,
während mein Pony sehr ruhig, aber interessiert und freundlich war!
Ich bin soooo stolz auf ihn, das hat sich im letzten Jahr so verändert!
Er ist viel ruhiger (selbstsicherer?) und höflicher geworden!!
Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich so viel Einfluss auf sein Verhalten anderen Pferden gegenüber habe!

Er war früher sehr ranghoch und immer der Chef und hat sich diese Position immer erkämpft,
war dann aber sehr fair, aber auch unerfahrenen Menschen gegenüber, die ihm seine Pferde wegnehmen wollten,
sehr dominant.
Heute ist er so ruhig, freundlich, höflich, hat nur einmal lasch einen Vorderhuf gehoben und sortiert sich eher
in der Mitte der Rangordnung ein.
Ich glaube auch, dass das viel weniger stressig für ihn ist.
Ich freu mich!

Dienstag, 16. März 2010

Auszeit

Im Moment ist bei uns so gar nix los!
Abgesehen davon, dass Pony mal wieder im Rücken verspannt ist
und wahrscheinlich mal wieder ein Weg an nem teuren Osteopathen vorbeiführt,
ist hier alles matschig.
Round pen und Wiese sind gesperrt, so dass wir einfach zu Fuß stundenlang durch den Wald gehen.

Update kommt wieder, sobald hier was tatsächlich Neues passiert.

Freitag, 12. März 2010

Introvert

Also die neue Einstellerin kam nicht, dafür aber jede Menge Schnee, der heute in der Sonne wieder schön wegtaut,
so dass die Wiese zwar noch nicht matschig, wohl aber rutschig war.

Also musste heute ein mental forderndes Schritt-Programm her.
Schritt war heute kein Problem, weil Pony heute die RBI-Punkte auf seiner Horsenality-Chart gerechtfertigt hat.
Mit meinen Hockern habe ich ne Question-Box aufgestellt.
Um diese Hütchen haben wir erstmal ein Driving Game gespielt, also sozusagen ein Kuddelmuddel aus Figure 8,
falling leaf, weave, circling game.
Dann habe ich nochmal mein sideways towards überprüft, was jetzt wirklich viel schöner ist (Danke Caro!).
Es ist auch äußerst praktisch, falls einem die longreins mal wieder heruntergerutscht sind und man das Pferd wieder
in einen am Boden liegenden Kreis aus Lasso treten lassen möchte, um wieder loszulegen.
Denn genau das war unsere nächste Aufgabe: long rein driving. Die Aufgabe des driving games habe ich übernommen und so mit turns und Übergängen an den Longreins gespielt.
Anfangs ist Pony immer wieder stehen geblieben beim Wechsel von seiner guten zu seiner schlechten Seite.
Da habe ich mich an Mark Rashids Aussage erinnert: If he's not going, it's probably because you're not going.
Klar, wenn das Pferd die Richtung wechselt, hat man natürlich weniger Vorwärtsmoment, als wenn man geradeaus geht,
das liegt in der Natur des Umdrehens. Trotzdem habe ich versucht, meine Energie beizubehalten, betont weiterzulaufen
und siehe da, es war kein Problem mehr.

Unsere abschließende Freestyle Question Box im Schritt war echt sehr schön, ohne Stick und String!
Vielleicht behält caro ja recht und wir legen Freestyle vor Online ab?

Mittwoch, 10. März 2010

Entspannung

Nachdem das Thema Audition jetzt erstmal gegessen ist, wollte ich heute vor allem eines: Spaß haben!

Zu Beginn habe ich erstmal der Tochter SB gezeigt, wie sie mit ihrem Pony Schulterherein am Boden er"spielen" kann.
Bereits nach 5 Minuten hatte ich ein sich biegendes, leckendes,kauendes, abschnaubendes Pony und nach weiteren 10 Minuten auch noch ein Mädchen, das mit strahlendem Lächeln sagt: "Ich hätt nicht gedacht, dass der so schlau ist".
Ein voller Erfolg.

Währenddessen war mein "armes Pony" ganz allein im Offenstall und außer Sichtweite anderer Pferde.
Die ganze halbe Stunde war er zwar nicht völlig entspannt, aber er konnte fressen (hab mal heimlich um die Ecke geschaut)
und hat kein einziges Mal gewiehert! Vor noch einem Jahr wäre er ziemlich sicher durch den Zaun und über die Straße
zu seinem Kumpel gelaufen!
Ganz am Ende hat er einmal gewiehert, da war dann wohl seine Geduld am Ende. Trotzdem ist das echt eine großartige Verbesserung und ich bin sehr stolz auf ihn.

Unsere Session begann online. Zu meinem Video habe ich viele Rückmeldungen bekommen und meistens war es positiv und die Kritik, die kam, hat mich nicht besonders überrascht. Mit einer Anmerkung, die natürlich von meiner Caro kam, hatte ich aber überhaupt nicht gerechnet: sie fand unser sideways towards nicht so toll.
Hm...how interesting! Ich bin irgendwie noch gar nie auch die Idee gekommen, dass ich da vielleicht mehr Sorgfalt walten lassen sollte.
Also gut, dann war das eben ein Ziel für heute. Pony war sichtlich irritiert: "wie? Nicht gut genug? Noch mehr Hinterhand? Puh, echt?". Irgendwann war er dann tatsächlich ein bisschen verwirrt und hat mir alles mögliche angedreht, sogar nen Spin (weil ich halt immer wieder die Vorhand weiter weggeschickt habe, wenn die Hinterhand zurückhing).
Jeder schöne Schritt wurde aber gelobt und so war er doch recht bald wieder mit sich, mir und der Welt zufrieden.

Für unser CG wollte ich heute mehr snappy depatures haben. Bei einem RBE-tendierenden Pferd neigt man doch dazu, es nicht sooo genau zu nehmen mit dem Beschleunigen, man weiß ja, dass man im Endeffekt doch wahrscheinlich mehr Geschwindigkeit erhalten wird, als man eigentlich wollte. Aber zügige Antwort (Respektssache) und angemessenes Tempo, nicht Davonrennen (Vertrauenssache) sind zwei Paar Stiefel!
Falls ihr also auch einen RBE zu Hause habt, achtet mal darauf, ob ihr auch in diese Falle getappt seid!

Nach ein oder zwei Mal, als der String gefährlich dicht hinter seinem Schweif den Boden berührt hat, weil Pony einfach nicht so schnell losgelaufen ist, wie es meine Energie nahegelegt hätte, hatten wir ein richtig lustiges Spiel: erst yoyo rückwärts bis ans Seilende, dann fixiert Pony mich, ich gehe in Lauerstellung, Pony spitzt die Ohren, lehnt sich mal nach rechts, mal nach links, bis ein eindeutiges Signal von mir kommt und dann prescht er los. *hihi*
Morgen werde ich mal versuchen, ob ein send im Schritt auch noch geht!

Ein kleines bisschen freestyle sind wir auch noch geritten, nämlich eine Question-Box im Schritt. Erst war Pony ein bisschen angespannt und hat alles Mögliche beäugt. Als ich dann endlich auf die Idee gekommen bin, zur Korrektur nicht den Zügel, sondern den Stick einzusetzen, hat er tiiiiieeeeeef durchgeatmet und merfach geschnaubt. Na klar: the more you use your reins, the less they'll use their brains! Dabei wollte ich ja gerade, dass er mitdenkt und sich entspannt! Dass ich nicht gleich darauf gekommen bin!
Also noch ein Ratschlag von heute: Überprüft mal, ob ihr beim freestyle auch manchmal den Zügel benutzt, obwohl die Korrektur genauso gut mit dem Stick oder String um den Hals gegangen wäre!

Auf morgen freue ich mich schon, wir bekommen nämlich Zuwachs! Eine neue Einstellerin bringt einen Araberwallach!


Ach ja: ich hatt vergessen zu erwähnen, dass heute, wo ich nicht mehr filmen wollte, plötzlich kein Sturm mehr war *rofl*.

Dienstag, 9. März 2010

Dedication and frustration

Ich habs wirklich versucht, ich habs wirklich, wirklich versucht!
Bei Eiseskälte, von Sturmböhen umweht war ich draußen und hab meine Spielwiese
vorbereitet, alle obstables mit vielen dicken Pflastersteinen beschwert,
die Kameraauflage auch und die Kamera selbst von hinten und an den Seiten gestützt.

Kann ja eigentlich nix mehr schief gehen, oder?
Doch, es kann! Tonnen können trotz Pflastersteinen davonrollen, Kameras können trotz Pflastersteinen
von der Auflage geweht werden, vom gefrorenen Boden, auf dem Pony kaum laufen konnte, ganz zu schweigen.

Anscheinend soll es gerade nicht sein.
Die nächsten Tage werde ich L3 L3 sein lassen und online erst recht und ein bisschen freesyle und finesse reiten,
damit wir wenigstens wieder Spaß haben, denn das ist nun wirklich wichtiger.

Trotzdem möchte ich euch das Ergebnis von heute nicht vorenthalten.

http://www.youtube.com/user/Graffinsfansgirl?feature=mhw4#p/a/u/0/5C9JiTovh1g

Montag, 8. März 2010

Let it stürm, let it stürm, let it stürm!

Frohen Mutes und mit dem feste Plan, heute endlich meine Audition zu filmen, ging ich das Treppenhaus hinunter,
es scheinte die Sonne, also war die Wiese sicher bespielbar und meine Laune war blendend.

Das änderte sich jedoch schlagartig, als ich den ersten Fuß vor die Tür setzte, denn es traf mich der Schlag,
genauer gesagt eine Sturmböhe, die mich (jedenfalls gefühlt) fast davongetragen hätte.

Fast hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht, denn bei solchen Wind fliegt mir sicherlich die Kamera davon.
Aber: adjust to fit the situation!
Also haben wir unseren Plan geändert und waren ausreiten, bei bestem Sonnenschein und warm eingepackt.
Erst war ich ein bisschen frustriert, dass das Filmen nix geworden ist, aber als mein Pony
so ruhig durch den Wald lief in allen drei Grundgangarten (ja, auch wir haben seit einiger Zeit 3 Grundgangarten)
und von HS weit und breit keine Spur war, war ich doch recht stolz auf uns.

Ich glaube, irgendjemand will im Moment mit diesem Wetter meine "dedication" oder "passive persistence in the proper position" überprüfen, bevor ich des L3 für würdig erachtet werde *g*.
Daher hab ich mir vorgenommen, morgen trotz allem online zu spielen, denn der Sturm soll die ganze Woche bleiben.

Meine Plastikhocker werde ich umdrehen und Pflastersteine reinlegen, ich werd meine depperte Mütze aufsetzen (it's not about the beauty) und ne möglichst windgeschützte Ecke für die Kamera suchen.
Wir haben wirklich schon größere Hindernisse aus dem Weg geräumt als son bisschen Wind!

Ich freu mich auf die nächsten Tage!

Samstag, 6. März 2010

Let it snow, let it snow, let it snow!

Aber bitte am Nordpol und nicht hier!
Es hat ganz nett geschneit. Zwar blieb nicht viel liegen, aber eben doch genug, um die Spielwiese kpmplett durchzuweichen.

Also wieder nix mit Filmen! Ich hätts doch gleich gestern tun sollen.
So blieb mir nix anderes übrig, als meine audition im Schritt mit einem ganz kleinen bisschen Trab durchzugehen.
Das hat sehr schön geklappt und ich hatte endlich wieder den Eindruck, dass Pony sich dabei entspannen konnte.

Anschließend sind wir noch den Weg zum Wald auf und ab geritten mit partial disengagement und haben jeweils am Anfang und am Ende angehalten, bis er ruhig stehen konnte.
Nach immerhin einer Stunde hat Pony dann tatsächlich abgeschnaubt -mir waren mittlerweile Finger und Zehen abgefroren-
und beim nächsten Stop ausgiebig gegähnt, womit wir unsere session beendet haben.

Drückt mir die Daumen, dass wir viel Sonnenschein kriegen, so dass die Wiese schnell wieder benützbar wird, damit ich endlich filmen kann!!!

Freitag, 5. März 2010

Horses teach riders, riders teach horses, part two

Das Folgende ist ein Thema, über das ich schon länger mal einen Post verfassen wollte,
bisher aber bin ich nicht dazugekommen.

Dass Parelli students Pferdepsychologie lernen und so ihren Pferden helfen, Ängste, manchmal sogar Traumata zu überwinden,
ist kein Geheimnis. Riders teach horses.

Horses teach riders gilt aber nicht nur für Parelli tasks, sondern noch auf einem viel tieferen Level.
Pferde helfen Menschen, sich selbst besser kennenzulernen.
Das Pferd als Fluchttier ist quasi von Natur aus dazu programmiert, das Gegenteil davon zu tun,
was wir Menschen von ihm wollen. Täte es das nicht, wäre es schon vor hunderten von Jahren ausgestorben.
Genau dieses Verhalten aber führt bei dem jeweiligen dazu, dass er die Emotionen hat, die ihn
auch im Alltag davon abhalten, "the best me I can be" zu sein, oder, falls der Mensch gar psychisch erkrankt ist,
zurecht zu kommen.
Das kann je nach Charakter des Menschen total verschieden sein. Von Gefühlen des Versagens, über Angst bis Wut ist alles dabei.

Im Umgang mit dem Pferd aber, wird dem Menschen sehr deutlich klar, dass das Pferd alles, was es tut, nicht absichtlich tut,
um den Menschen zu ärgern, sondern einfach instinktiv handelt. Das ist ein klarer Vorteil, den das Pferd gegenüber anderen Menschen hat. Wenn andere Menschen so agieren, dass sie in Menschen belastende Emotionen hervorrufen, wird oft die Chance vertan, an sich selbst zu wachsen, indem dem anderen Menschen böse Absicht unterstellt wird.
Häufig ist dies ein Knackpunkt in der Psychotherapie.
Dieser Schuldzuweisungsmechanismus funktioniert aber mit dem Pferd nicht. Noch dazu kommt, dass der Mensch mit dem Pferd in der aktiven, verantwortlichen Rolle bleibt, statt, wie es leider zu häufig in der Therapie passiert, die passive, abwehrende Rolle gegenüber den Vorstellungen und Erwartungen des Therapeuten einnimmt, gegen die der Therapeut dann kontinuierlich arbeitet, was zumeist zu größeren Schwierigkeiten führt.

Somit wird dem Menschen in nahezu optimaler Weise in die Lage versetzt durch das Pferd seine eigenen Emotionen, die ihn belasten, erst einmal kennenzulernen und dann in eine verantwortliche Position gebracht, damit konstruktiv umzugehen, an sich selbst zu arbeiten, statt die Verantwortung auf den anderen abzuschieben.

Horses teach riders to be humans.
Natürlich ist diese "Therapiemethode" nicht für jeden einsetzbar, da sie doch schon eine gewisse Grundstabilität im Umgang mit Gefühlen voraussetzt, sowie jemanden, der diesen Prozess begleiten kann und da unterstützen, wo der Mensch trotz der guten Voraussetzungen auf Schwierigkeiten stößt.



So und so ähnlich sehen manche meiner Ideen für Psychotherapie aus. Ob ich jemals dazu kommen werde, diese Konzepte umzusetzen, wird zu einem großen Teil an deutschem Recht und besonders dem Gesundheitssystem liegen.

Keep it positiv, progressiv and natural!

Generalprobe

Heute war unsere Generalprobe fürs Filmen.
Ich hab alle obst(acles) aufgestellt und die Kamera positioniert
und dann losgelegt, ohne zu filmen.
Pony war echt toll, so langsam wird das was.
Besonders die weave mit anschließendem Sprung über die Tonnen ist toll.

Unser circling game braucht immer etwas Zeit, bis es wirklich gut wird.
Da er etwas im Seil hing, hab ich immer dann, wenn wirklich Zug drauf war nen
Richtungswechsel gemacht, um ihn dazu zu bringen, zu mir nach innen zu denken.

Es hat ein paar Minuten gedauert und schon hatte er es raus, was er tun muss, damit ich ihn in Ruhe lasse.
Am 7m Seil haben wir jeweils 2 Runden im Galopp geschafft, eine gute Leistung für mein kleines Pony, wenn ich mich nicht mitdrehe.

Zum Abschluss, bevor wir wieder zu unserer Wald-Schritt-Runde aufgebrochen sind, hab ich noch was Besonderes probiert:

Figure 8, rückwärts am Schweif und es war toll! Das wird das highlight meiner audition.

Falls es morgen nicht schneit wie angekündigt, werd ich mal nen ersten Versuch wagen!

Donnerstag, 4. März 2010

Ride out!

Nach dem guten Ergebnis von gestern war ich heute fest entschlossen,
das fortzuführen und trotz Sonnenschein mit Pony auf der Wiese zu spielen.

Bei meiner Ankunft war die Tochter der SB schon da und wir haben beschlossen, erst auf die Wiese zu gehen und dann gemeinsam nen gemütlichen Schritt-Ausritt in den Wald zu machen.
Mit Hilfe der Everts (*g*) hab ich Pony erst in ne figure 8 geschickt bis er ruhig war,
dann nen ganzen Zirkel gehen lassen, auf dem er durch eine Evert-Gasse kam,
die dazu führte, dass er schneller wurde, also hab ich wieder figure 8 durch die Hocker gespielt.

Das ganze haben wir so lange wiederholt, bis Pony ohne schneller zu werden durch die Gasse traben konnte.
Danach habe ich yoyo in der Gasse mit ihm gespielt, bis die Übergänge zum Halt einfach wurden.
Sideways über die gesamte Länge einer Gassen"wand" war gar kein Problem und ging auf ca. 6 m Entfernung.

Und zwischendrin gabs natürlich viel Pausen für ihn, in denen er entspannt den Kopf gesenkt hielt und bei mir stand.
Ganz entspannt war er noch nicht, was mir sein 4-maliges Äppeln verraten hat, aber es wurde im Verlauf der Session gut.

Der Ausritt im Schritt war sehr entspannt und bei unserer Rückkehr stand Pony vor dem Anbinder und hat herzhaft gegähnt(ich gerade beim Schreiben übrigens auch)!

Wenns so weiter geht, ist das Filmen vielleicht doch nicht ganz so weit weg!

Mittwoch, 3. März 2010

Have a plan!

Nachdem ich jetzt doch ein bisschen frustriert war von meinem unaufmerksamen, unentspannten Pony, hatten wir heute ne tolle session.
Ich war bei IKEA und hab 10 Hocker "Evert" gekauft! Es ist einfach toll, ein bisschen mehr Spielzeug zu haben und so die session mit mehr Plan angehen zu können, denn was er braucht, ist leadership.
Hab ihn erst per tpuch it zum ersten Hocker geschickt und dort ne Pause machen lassen, dann sideways zum nächsten, dann touch it zum übernächsten usw.
Außerdem habe ich mal wieder das 7m Seil benutzt. Es war zwar etwas kurz, aber hat uns sichtlich gut getan.
Erst haben wir figure 8, bis er entspannt Schritt gehen konnte. Dann hab ich das ganze erweitert und nen Zirkel draus gemacht und die zwei Hocker für schöne changes of direction verwendet, ihn dann durch ne ganze "Evert-Gasse" geschickt (natürlich erstmal per squeeze) und immer, wenn er unruhiger wurde, kam wieder die figure 8 um 2 Hocker. Wir haben auch ein schönes yoyo mit der Gasse gemacht.

Pony wurde richtig neugierig und hat sogar ein paar Hocker mit der Nase umgeworfen und untersucht!
Beim Traben hat er schön abgeschaubt.

Ich glaube, wir werden unsere Audition am 7m Seil machen, das ist ja auch erlaubt.

Als Pony dann auch noch rückwärts bis zum Hocker ging und dann ganz soft sideways drüber, war unsere session beendet.

Hoffentlich bleibt es so.

PS an alle stummen Mitleser (falls es euch gibt): ich bin jederzeit für neue Ideen und auch Kritik offen, so lange sie respektvoll geäußert wird. Dazu muss man auch nicht angemeldet sein. manchmal sieht man die offensichtlichsten Dinge nicht, wenn man mittendrin steckt.