Freitag, 5. März 2010

Horses teach riders, riders teach horses, part two

Das Folgende ist ein Thema, über das ich schon länger mal einen Post verfassen wollte,
bisher aber bin ich nicht dazugekommen.

Dass Parelli students Pferdepsychologie lernen und so ihren Pferden helfen, Ängste, manchmal sogar Traumata zu überwinden,
ist kein Geheimnis. Riders teach horses.

Horses teach riders gilt aber nicht nur für Parelli tasks, sondern noch auf einem viel tieferen Level.
Pferde helfen Menschen, sich selbst besser kennenzulernen.
Das Pferd als Fluchttier ist quasi von Natur aus dazu programmiert, das Gegenteil davon zu tun,
was wir Menschen von ihm wollen. Täte es das nicht, wäre es schon vor hunderten von Jahren ausgestorben.
Genau dieses Verhalten aber führt bei dem jeweiligen dazu, dass er die Emotionen hat, die ihn
auch im Alltag davon abhalten, "the best me I can be" zu sein, oder, falls der Mensch gar psychisch erkrankt ist,
zurecht zu kommen.
Das kann je nach Charakter des Menschen total verschieden sein. Von Gefühlen des Versagens, über Angst bis Wut ist alles dabei.

Im Umgang mit dem Pferd aber, wird dem Menschen sehr deutlich klar, dass das Pferd alles, was es tut, nicht absichtlich tut,
um den Menschen zu ärgern, sondern einfach instinktiv handelt. Das ist ein klarer Vorteil, den das Pferd gegenüber anderen Menschen hat. Wenn andere Menschen so agieren, dass sie in Menschen belastende Emotionen hervorrufen, wird oft die Chance vertan, an sich selbst zu wachsen, indem dem anderen Menschen böse Absicht unterstellt wird.
Häufig ist dies ein Knackpunkt in der Psychotherapie.
Dieser Schuldzuweisungsmechanismus funktioniert aber mit dem Pferd nicht. Noch dazu kommt, dass der Mensch mit dem Pferd in der aktiven, verantwortlichen Rolle bleibt, statt, wie es leider zu häufig in der Therapie passiert, die passive, abwehrende Rolle gegenüber den Vorstellungen und Erwartungen des Therapeuten einnimmt, gegen die der Therapeut dann kontinuierlich arbeitet, was zumeist zu größeren Schwierigkeiten führt.

Somit wird dem Menschen in nahezu optimaler Weise in die Lage versetzt durch das Pferd seine eigenen Emotionen, die ihn belasten, erst einmal kennenzulernen und dann in eine verantwortliche Position gebracht, damit konstruktiv umzugehen, an sich selbst zu arbeiten, statt die Verantwortung auf den anderen abzuschieben.

Horses teach riders to be humans.
Natürlich ist diese "Therapiemethode" nicht für jeden einsetzbar, da sie doch schon eine gewisse Grundstabilität im Umgang mit Gefühlen voraussetzt, sowie jemanden, der diesen Prozess begleiten kann und da unterstützen, wo der Mensch trotz der guten Voraussetzungen auf Schwierigkeiten stößt.



So und so ähnlich sehen manche meiner Ideen für Psychotherapie aus. Ob ich jemals dazu kommen werde, diese Konzepte umzusetzen, wird zu einem großen Teil an deutschem Recht und besonders dem Gesundheitssystem liegen.

Keep it positiv, progressiv and natural!

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